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AutorenbildAlice And The Cats

8 nützliche Fakten über das Putzverhalten von Katzen

Katzen sind von Natur aus reinliche Tiere, das weiß jedes Kind! Wenn mein Stubentiger mich oder seine Artgenossen ableckt, ist das ein Zeichen von Liebe! Doch sind solche Aussagen wirklich wahr?


Dahinter steckt mehr, als man zuerst vermuten wird. Dieser Artikel beleuchtet das Thema Pflegeverhalten von Katzen einmal gründlich und deckt acht erstaunliche Fakten über die Körperpflege von Katzen auf.



Inhalt


 

Nicht angeboren


Mutterkatzen putzen ihren Nachwuchs sowohl zum sauber halten, als auch um eine Bindung aufzubauen. Den Vorgang lernen die kleinen Kätzchen von ihrer Mama. Schon im Alter von zwei Wochen fangen sie an, diese Aufgabe langsam selbst zu übernehmen. Wenn sie entwöhnt sind, können sie sich vollständig allein putzen, jedoch entwickelt sich die Sorgfältigkeit dahinter innerhalb des ersten Jahres erst nach und nach.


Funfact: Hast Du schon einmal versucht, Deiner Katze mit einer nassen Zahnbürste über den Kopf zu streicheln? Das simuliert das fürsorgliche Putzen, wie eine Mutterkatze es bei ihren Jungen macht. Die Reaktion darauf ist sehr niedlich!
 

Katzen müssen nicht gebadet werden


Obwohl das größtenteils zutrifft, gibt es natürlich auch Situationen, in denen selbst unsere reinlichen Stubentiger gebadet oder geschoren werden müssen. Doch sollte unnötiges Baden vermieden werden, um keine negativen gesundheitlichen Folgen nach sich zu ziehen.


Dann gibt es da noch die Wasserverrückten, die man kaum davon abhalten kann, mindestens eine Pfote oder am besten gleich ganz ins Wasser einzutauchen. Bekannt dafür sind beispielsweise Bengalkatzen, aber auch die Maine Coons verdanken ihren Namen teilweise der Vorliebe fürs Plantschen.


 

Perfekt ausgestattet


Katzen sind unglaublich flexibel und können so die meisten Körperstellen ohne Probleme zum Putzen erreichen. Ihre Pfoten benutzen sie wie Waschlappen, um sich damit ihr Gesicht zu schrubben.

Dazu haben sie eine Zunge, die einem Kamm in nichts nachsteht: Die Oberfläche ist bedeckt mit hunderten von kleinen, harten, schaufelartigen “Stacheln”, die man Papillen nennt. Sie sind zur Maulinnenseite gerichtet und wirken so wie Widerhaken. Diese Papillen bestehen wie Haare und Nägel aus Keratin und haben viele nützliche Eigenschaften in der Fellpflege:

  • um abgestorbene Haare, Fremdkörper und Parasiten zu entfernen

  • Sie massieren gleichzeitig und wirken dadurch nicht nur beruhigend, sondern regen auch den Blutfluss unter der Haut an

  • die besondere Struktur der Papillen ermöglicht es, Speichel und Talg aufzunehmen und gleichmäßig im Fell zu verteilen (siehe: Eine gesunde Haut)

  • sie entwirren das Fell, wie eine Bürste - Da Katzen eine sehr dünne und sensible Haut haben, sind schon kleine Knoten sehr schmerzhaft


 

Eine gesunde Haut


Wenn die harten Papillen der Katzenzunge die Haut massieren, regt das die Talgproduktion an. Talg ist ein öliges Sekret, welches in den Drüsen an der Basis von jedem Haar produziert wird. Dieses verteilt sich dann durch das Lecken im Fell, wie eine Schutzschicht, wodurch es wasserabweisend und glänzend wird.

An heißen Tagen verdunstet die verteilte Flüssigkeit aus Sekret und Speichel und wirkt dann kühlend. Das ist wichtig für die Körpertemperatur des Tieres, da sie nicht wie wir primär Schweiß zum Temperaturausgleich nutzen. Gleichzeitig stellt sich das gepflegte und gelockerte Fell flauschig auf und ermöglicht so die Luftzirkulation auf der Haut.


 

Kommunikation


Man nennt es Allogrooming oder auch soziale Körperpflege, gemeint ist damit das gegenseitige Putzen von Katzen. Dieses Verhalten zeigt sich bei vielen Tierarten und erfüllt einen wichtigen gesellschaftlichen Zweck. Dabei geht es weniger um die Körperpflege, als um das Festigen der Bindung, als Komfortverhalten und auch als Art Kommunikation.


Bei Katzen zeigten Studien, dass ein ranghöheres Tier in der Regel ein rangniedriges putzt und teilweise konnten so auch körperliche Auseinandersetzungen verhindert werden. Ein weiterer Effekt des gegenseitigen Putzens innerhalb einer Gruppe, ist die Verteilung der Duftstoffe, welche zu einem Gruppenduft werden. Besonders in freier Wildbahn ist ein Rudel so imstande, sich und ihr Territorium zu erkennen. Wenn Katzen mit Menschen zusammenleben, nutzen sie Allogrooming aus demselben Grund.


 

Stressbewältigung


Manche Katzen kann man dabei beobachten, wie sie sich in für sie stressigen Situationen putzen. Beispielsweise nach einem Sturz oder wenn sie sich bedroht fühlen. Das ließ einige Verhaltensforscher zu dem Schluss kommen, dass es sich dabei um ein Verdrängungsverhalten handelt. Dabei hat das Putzen durch die Berührungsempfindung eine beruhigende Wirkung. Das ist vergleichbar mit der Entspannung, die manche Menschen durch eine Umarmung oder das Kauen auf ihren Fingernägeln empfinden.


 

Gesundheitsindikator


Die Samtpfoten sind Meister im Verbergen ihrer Leiden. Aus diesem Grund kann das Fellpflegeverhalten ein wichtiger Hinweis für den gesundheitlichen Zustand sein. Eine gesunde Katze verbringt etwa 30 bis 50 Prozent ihrer Tagesroutine mit der Fellpflege.


Wenn sie das reduziert oder einstellt, sieht man es dem Fell an. Es beginnt hart und fettig zu werden, Matten zu bilden, wird fleckig und mit der Zeit entsteht ein übler Geruch.

Auch das Gegenteil, also das übermäßige Putzen, ist ein deutliches Warnsignal.


Grund dafür können Erkrankungen, wie Infektionen, Parasiten, Allergien oder Verhaltensstörungen und Stress sein. Auch das Alter und Gewicht spielen bei der Ergründung von Ursachen eine Rolle. Wenn die Bewegung eingeschränkt ist oder Schmerzen verursacht, kann das zu einer Veränderung des Pflegeverhaltens kommen.


Schnelles Handeln kann Folgekrankheiten verhindern, mit denen sich teilweise (sogar) auch Menschen anstecken können. Ob nun reduzierte oder übermäßige Fellpflege, in jedem Fall wird es Zeit für einen Besuch beim Tierarzt. Doch umso besser der Tierhalter imstande ist, die Veränderungen zu erkennen und benennen, desto leichter ist eine Diagnose und Lösungsfindung möglich.


 

Eine helfende Hand


Katzen werden oft als “selbstreinigende Haustiere“ betrachtet. Es hat jedoch viele Vorteile, seinen Liebling mit Bürsten zu unterstützen. Ob nun lange oder kurze Haare, spielt hierbei keine Rolle.

Es stärkt die Bindung und steigert das Wohlbefinden. In Zeiten des Fellwechsels befreit man das Tier von überschüssigem Fell und sorgt dafür, dass weniger Haare im Magen landen.


Wer sich für Halb- (Semi) und Langhaarkatzen entscheidet, kommt um regelmäßiges Bürsten nicht drumherum. Bei diesen Rassen bilden sich auf der Bauchseite schnell schmerzhafte Verfilzungen, die sogar zu Verletzungen führen können.


Die Fellpflege kann als wichtiges Instrument zur Überwachung des Wohlbefindens und als Zeichen der Zuneigung zu seinem Tier genutzt werden.

 

BONUS: Warum eigentlich Katzenwäsche?


„Heute Abend mal nur schnell Katzenwäsche …“ - So ähnlich wird der Eine oder Andere schon einmal von seinen Eltern gehört haben. Mit dieser Redensart ist die oberflächliche Körperpflege, die nicht viel Wasser benötigt, gemeint.

Genau das hat es mit der Pflege von Katzen gemeinsam. Die Vorfahren unserer heutigen Hauskatzen, die Falbkatzen (Felis silvestris lybica) stammen aus den trockenen Subtropen mit Wüsten- und Steppenvegetation. Wasser ist hier selten und genau darauf ist die Wildkatze dementsprechend von Natur aus spezialisiert.


 

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